Jona

Hören Sie sich das an. Sie werden wissen: das muss so sein. Diese Platte braucht nicht mal Nacht und Zigaretten, um Sie in ihren Bann zu ziehen. Sie liefert die Atmosphäre, um sich zurückzuziehen und in Sehnsucht und Abgrenzung seinen Halt zu finden. Nichts ist konstruiert; das kam halt so. Sie werden reingezogen und am Ende still und klar stehen gelassen, zum Beispiel am Kölner Friesenplatz um 4 Uhr morgens („letzte rock`n`roll geste“) oder in ihrer local Rockagentur.

„sich freuen bei 150“ ist ein ganz intimes Album, das man gern für sich beanspruchen möchte („ich hab Dich doch zuerst gehört“). Musik, die am Tresen passiert ist und auch da aufgenommen wurde. Gitarre und Elektro zwischen off und on, der Gesang erledigt den Rest.

Würde man die Songs, was ihr Entstehungsdatum angeht, in chronologischer Reihenfolge hören, könnte man eine Entwicklung schon innerhalb eines Albums feststellen. Zwischen „und wenn`s nur das wär“ und „in den slums“ von eher transparenter Instrumentation und sehr offenem Sound zu komplexen Synthiearrangements mit vielschichtiger Atmosphäre.

Dazu Steinbachs Texte: understated und gleichzeitig pathetisch wie Harry. Immer große Geste, Anfang und Ende, immer oder nie und vor allem: wir oder die.